Das typische Bild, welches man von einer perfekt dargestellten Familie in der Werbung sieht, besteht meistens aus Mutter, Vater und zwei Kindern (am besten ein Junge und ein Mädchen). Früher habe ich wirklich geglaubt, dass es das Nonplusultra der Familienkonstellation ist und ich später wahrscheinlich 2 Kinder haben werde.
Doch das Leben verläuft nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat. Eines Tages musste ich mir nach einer Not-OP von einem Arzt sagen lassen, dass ich wohl keine Kinder bekommen werde....da war ich gerade mal Anfang 20. Ab da an musste ich mich mit diesem Gedanken auseinander setzen, gleichwohl ich in diesem Alter noch keine Kinder haben wollte. Aber um mir die Enttäuschung später zu ersparen, habe ich bereits da angefangen, mich mit dieser Situation abzufinden.
Einige Jahre später wurde ich ohne Schwierigkeiten schwanger und konnte es gar nicht glauben. Wie konnten sich die Ärzte nur so täuschen? Warum lebte ich die ganzen Jahre mit dieser Angst usw.?
Wenige Jahre später folgte das 2. Kind und wir freuten uns erneut über dieses Wunder.
Die dummen Sprüche von Bekannten ( natürlich aus Spaß- haha): " aber ein drittes müsst ihr jetzt nicht noch machen..." haben uns derart geschockt und wir fragten uns, warum manche Menschen sich solche Dreistigkeiten erlauben. Auch die unmögliche Frage: "Und, war es geplant?", die vielen aus dem Freundeskreis bei der Schwangerschaftsverkündung gestellt wird, ist einfach nur anmaßend und mehr als daneben.
Paar Jahre später erlitt ich eine Fehlgeburt und deutete es als Zeichen, dass mein Mann und ich einfach schon zu alt sind, um wieder Eltern zu werden und wir es bei zwei gesunden Kindern belassen sollten. Und auch wenn ich nach Außen hin sagte, dass 2 Kinder toll sind unsere Familie damit komplett machen, hegte ich im Inneren immer noch die Hoffnung, dass das Schicksal es für einen entscheidet und ich doch noch einmal schwanger werde.
Es ist der Verstand, der sagt, dass man bereits mit wunderbaren Kindern gesegnet worden ist. Es ist eine Situation, die sagt, dass es sich toll anfühlen würde, das Wunder der Natur in sich tragen und spüren zu können.
Doch zu diesem Zeitpunkt befand ich mich seelisch in der einer Krise. In einer so heftigen, von der ich nie geahnt hätte, dass es so tief gehen kann. Am Anfang sah ich kein Licht am Ende des Tunnels, doch die Zeit verging und mit der Zeit wurde es immer heller und heller. Noch kein strahlender Sonnenschein, doch auch nicht mehr nur düster und nebelig.
Nach dieser Krise bin ich nun stärker ins Leben zurück gekehrt, als ich es vorher war. Seit diesem Schicksalsschlag lege ich kaum Wert auf Meinung anderer Menschen, die sich nicht in meiner Lage befinden. Denn kein anderer kann für uns entscheiden, was die richtige Anzahl der Kinder für uns uns. Jeder hat ein ganz individuelles Leben, jedes Kind ist mit einem einzigartigem Temperament ausgestattet...es ist wie ein Überraschungsei, was man bei der Geburt bekommt.
Es gibt Familien, die nach dem 1. Kind NIE WIEDER rufen und dann gibt es die, die auch nach 5 Kindern nicht genug haben.
Deshalb ist es meiner Meinung auch nach so unsinnig, andere Menschen danach zu fragen, was das Richtige für einen selbst oder die eigene Familie wäre. Das kann uns niemand sagen, außer wir selbst. Denn wenn wir ganz tief in unser Herz hören, wissen wir es bereits längst, welche Antwort dort auf uns lauscht.
Anonym
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